Marken und die Heilung vom Mittelpunkt-Syndrom.

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Sonnenuntergang auf einer Dachterrasse in der Stadt. Angeregte Gespräche. Die Networking-Veranstaltung in vollem Gang. Ein junger Mann geht zu eine Gruppe, stellt sich kurz vor. Dann redet und redet er. Von sich. Immer wieder „Ich…“, „Ich…“, „Ich…“ Warum treten so viele Marken genau so selbst referenziert auf? Und was könnten sie stattdessen gewinnen, wenn sie die Perspektive des Kunden einnehmen? 

Das Mittelpunkt-Syndrom ist eine Krankheit in der Markenkommunikation. Auf wie vielen Websites haben Sie in den vergangenen Tagen Aussagen gelesen, die mit „Wir“ beginnen? Doch um wen geht es tatsächlich? Genau, nicht um den Betreiber der Website, sondern um den Besucher. Warum wird der dann nicht in den Mittelpunkt gestellt? Doch es gibt Heilung.

Das Rezept ist simpel: Umdenken und den Blick der Menschen einnehmen, denen die Marke dient und etwas zu sagen hat. Die Welt aus der Sicht der Leser betrachten – und die sieht dann gleich ganz anders aus. Nur durch die Augen der Menschen betrachtet entdecken wir, was andere wirklich bewegt. Nur so können wir sie inspirieren, unterhalten, bereichern. Und ein Gefühl dafür bekommen, was die Herausforderungen bedeuten, vor denen sie stehen. So erkennen wir, welchen Beitrag unsere Marke zur Lösung leisten kann. Und dann handeln.

Markenkommunikation, die aus dieser Perspektive entwickelt ist, ist immer Nutzen orientiert. Vor allem jedoch: Es bleibt beim Leser/Betrachter das gute Gefühl verstanden zu sein. Und da gute Gefühle die Grundlage für Entscheidungen sind, steigen die Chancen, dass eine Entscheidung zugunsten der Marke fällt. Gutes Gefühl, oder? 

MarkeJoerg Rentrop