Marketing beginnt mit "Marke". Auch online.

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Wo wären die erfolgreichsten Unternehmen, die Apples, Googles und Coca Colas dieser Welt im digitalen Universum ohne ihre Marken? Und was kann sich jeder Selbstständige, Unternehmer und Markenverantwortliche davon abschauen?

Technologien wie Künstliche Intelligenz, Blockchain geben zwar aktuell den Takt der Entwicklung vor, doch der Wert von Unternehmen wird eben wesentlich vom Wert ihrer Marke bestimmt. Die wertvollsten werden jährlich ermittelt. Praktisch jeder kennt sie. Jeder kann Geschichten zu diesen Marken erzählen. Und verbindet ein Gefühl damit. Aspekte, die weit über die Beschreibung von Produkt- oder Dienstleistungen hinausgehen. Warum ist das für alle Markenverantwortlichen existenziell wichtig – unabhängig von der Grösse ihrer Marke – gerade in einer Welt, die scheinbar jeden Tag ein Stück weit digitaler wird? Und wo genau kann man beginnen?

Ganz einfach: Viele denken bei den StichwortenMarketing“ und „Werbung“ fast automatisch an Websites, Landingpages, Google Adwords und Social Media. Sie denken also überwiegend technisch. Und„Contentmarketing“ ist eines der Buzzwords unserer Zeit. Doch woher kommen die Inhalte, um die Kanäle zu füllen – die Geschichten, die so wichtig sind für Sympathie und die Verbreitung? Aus der Marken und deren Welt. Aus der eigenen unternehmerischen Identität. Wenn es denn eine gibt. Inhalte, die nicht aus der Marke kommen, sind generisch, beliebig, austauschbar und kopierbar. Von aussen betrachtet bedeutet das: Die Menschen können Angebote nicht oder nur schwer von denen des Wettbewerbs unterscheiden. Doch unser Gehirn braucht den Vergleich; wir können einen Apfel erst als gross wahrnehmen, wenn wir einen kleinen daneben sehen.

Die Digitalstrategin Dr. Kerstin Hoffmann berichtet in ihrem empfehlenswerten Buch „Web oder stirb!“, dass etwa 80% aller Auftraggeber, die sich eine neue Digitalstrategie wünschen, ihre Hausaufgaben bei der Markenentwicklung und Positionierung noch nicht gemacht haben. Oder anders: Sie wissen selbst nicht, wer die eigene Marke ist und wofür sie steht. 

Jeder kann Markentechniken für die eigene Marke nutzen. Die Entwicklung von Werten, Markenkern, Markenversprechen, USP, dem Warum und einer Positionierung sind ein guter Anfang. Erst dann kommt die Umsetzung auf der Website, in Social Media und anderen digitalen Kanälen. Die Programmierung steht nicht am Anfang, sondern am Ende. Am Anfang steht immer die Auseinandersetzung mit der eigenen Identität. Und wer die Essenz seiner Marke dann immer und immer wieder für andere interessant und relevant in den Mittelpunkt der Kommunikation stellt und Geschichten dazu erzählt, ist auch online auf dem besten Weg.

Wer ist Ihre Marke, wofür steht sie? Auf geht’s!

MarkeJoerg Rentrop